Auszug: ...Er, mein Freund! Marinelli (der ploetzlich herzutritt, als ob er eben hereinkaeme). Ah, gnaediges Fraeulein! Was fuer ein Unglueck, oder vielmehr, was fuer ein Glueck-was fuer ein glueckliches Unglueck verschafft uns die Ehre-Emilia (stutzend). Wie? Sie hier, mein Herr?-Ich bin also wohl bei Ihnen?-Verzeihen Sie, Herr Kammerherr. Wir sind von Raeubern ohnfern ueberfallen worden. Da kamen uns gute Leute zu Hilfe-und dieser ehrliche Mann hob mich aus dem Wagen und brachte mich hierher.-Aber ich erschrecke, mich allein gerettet zu sehen. Meine Mutter ist noch in der Gefahr. Hinter uns ward sogar geschossen. Sie ist vielleicht tot-und ich lebe?-Verzeihen Sie. Ich muss fort; ich muss wieder hin-wo ich gleich haette bleiben sollen. Marinelli. Beruhigen Sie sich, gnaediges Fraeulein. Es stehet alles gut; sie werden bald bei Ihnen sein, die geliebten Personen, fuer die Sie so viel zaertliche Angst empfinden.-Indes, Battista, geh, lauf: sie duerften vielleicht nicht wissen, wo das Fraeulein ist. Sie duerften sie vielleicht in einem von den Wirtschaftshaeusern des Gartens suchen. Bringe sie unverzueglich hierher. (Battista geht ab.) Emilia. Gewiss? Sind sie alle geborgen? Ist ihnen nichts widerfahren?-Ah, was ist dieser Tag fuer ein Tag des Schreckens fuer mich!-Aber ich sollte nicht hier bleiben-ich sollte ihnen entgegeneilen-Marinelli. Wozu das, gnaediges Fraeulein? Sie sind ohnedem schon ohne Atem und Kraefte. Erholen Sie sich vielmehr und geruhen in ein Zimmer zu treten, wo mehr Bequemlichkeit ist.-Ich will wetten, dass der Prinz schon selbst um Ihre teure, ehrwuerdige Mutter ist und sie Ihnen zufuehret. Emilia. Wer, sagen Sie? Marinelli. Unser gnaedigster Prinz selbst. Emilia (aeusserst bestuerzt). Der Prinz? Marinelli. Er floh auf die erste Nachricht Ihnen zu Huelfe.-Er ist hoechst ergrimmt, dass ein solches Verbrechen ihm so nahe, unter seinen Augen gleichsam, hat duerfen gewagt werden. Er laesst den Taetern nachsetzen,...
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Lessing wurde am 22.1.1729 in Kamenz/Oberlausitz geboren. Sein Vater war Pastor. Der junge Lessing besuchte zuerst die Stadtschule in Kamenz, von 1741-1746 die Fürstenschule in Meißen. Er studierte danach Medizin (1746-1748) und Theologie in Leipzig. Danach lebte er als freier Schriftsteller in Berlin, wo er für mehrere Zeitungen schrieb. Er hatte Verbindung zu verschiedenen Theatergruppen und schrieb für diese seine ersten Stücke. Dauernd in Geldnot nahm er in Breslau eine Stelle als Sekretär beim General Tauentzien an (1760-1765). 1767 erhielt er eine Anstellung als Dramaturg und Kritiker am Deutschen Nationaltheater in Hamburg, 1770 eine Stelle als Bibliothekar in Wolfenbüttel. Lessing starb am 15.2.1781 in Braunschweig.
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