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Arch. klin. Chir., 4. - Berlin, Verlag von August Hirschwald, 1863, 8°, IV, 607 pp., Holzschnitte, 8 lith. Taf., Leinenband d.Zt. Erstdruck! "Die Zahl der Schriften, welche bisher über Fusswurzelcontracturen erschienen sind, ist nicht klein, und ein jeder Versuch, diese Zahl noch zu vermehren, bedarf einer gewissen Rechtfertigung. Es könnte sich bei einem solchen Versuch wohl um die Aufgabe handeln, das bedeutende Material, welches über diesen Gegenstand in den Jahresberichten orthopädischer Anstalten, in Journalaufsätzen, Monographien und Lehrbüchern zerstreut sich findet, zu sammeln und, so weit dies möglich ist, kritisch zu sichten; diese Aufgabe wird jedoch in den nachfolgenden Blättern ihre Lösung nicht finden, und wenn man in denselben eine gewissenhafte Benutzung der Literatur vermissen wird, so mag man mir verzeihen, dass ich es vorzog, mich durch Studien an der Leiche über Fragen zu unterrichteu, deren befriedigende Beantwortung ich vergebens in den Büchern zu finden mich bemühte. Stromeyer sagt in seiner berühmten Schrift *): "das Wesen des Klumpfusses, der habituelle Krampf gewisser Muskeln, mache es begreiflich, warum die pathologische Anatomie so wenig Aufschluss über das Wesen desselben zu geben vermöge". Seit der Einführung des Sehnenschnittes in die Behandlung der Fusswurzelcontracturen haben indessen die pathologisch-anatomischen Untersuchungen über diese Krankheitsgruppe nicht geruht. Man hat die Veränderungen an den Muskeln und ihren Nerven makroskopisch und mikroskopisch genauer durchforscht, man hat die Verlängerungen und Verkürzungen der Bänder untersucht, und endlich hat man auch den Vorgängen an den Gelenken bei diesen Erkrankungen, besonders in neuerer Zeit, einige Aufmerksamkeit geschenkt. Gerade die letztere Richtung der pathologisch-anatomischen Forschung, welche vorzugsweise Henke*) verfolgte, musste jedenfalls zu einiger Aufklärung über die noch ziemlich räthselhaften ätiologischen Momente dieser Krankheiten führen, denn, welches auch die Ursache einer Contractur sein mag, dieselbe besteht doch immer vorzugsweise in einer Verschiebung der Gelenke, und wenn man die Veränderungen an diesen genauer verfolgte, so musste es möglich werden, aus denselben Schlüsse auf die Art und die Richtung der einwirkenden Kräfte zu machen. Henke hat ganz besonders das Verdienst, darauf hingewiesen zu haben, dass zu diesen auf die Stellung der Fusswurzelgelenke einwirkenden Kräften neben den Muskeln noch ganz vorzugsweise mechanische Momente, z. B. die Schwere des Körpers gehören. Im Anschluss hieran gingen meine eigenen Untersuchungen davon aus, den Einfluss dieser Kräfte auf die physiologische Stellung der Fusswurzelgelenke nachzuweisen, und es ist mir gelungen, durch Vergleichung der Knochen- und Gelenkformen von Neugeborenen und Erwachsenen nicht nur eine Veränderung in der Stellung der Fusswurzelgelenke unter dem Einfluss des Gehens, sondern auch als Folge davon eine Umbildung in der Form und Richtung der Gelenkflächen, sogar in den ganzen Knochenformen als physiologische Vorgänge nachzuweisen." *) Beiträge zur operativen Orthopädie. 1838. S. 10. Seller Inventory # 54416
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