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8°. 110 SS., 1 Bl. OBrosch. (Rückendeckel etwas fleckig, auf anliegende Seiten etwas durchschlagend, wenig störend). Leichtere Alters-, wenig Gebrauchsspuren. Gesamthaft weitestgehend sauberes, recht gutes Exemplar. Professbuch Nr. 699 (Ringholz)/Bibliographie Nr. 110. ? P. Isidor Moser (1739?1828), von Rheinau, Profess 1759, Priester 1762. ?Er machte seine Studien an der Klosterschule in Rheinau [Kt. Zürich], von wo er den 25. April 1758 nach Einsiedeln kam. [.] P. Isidor wurde 1764 oder 1765 zum Dorfkatecheten für die Schulkinder und am 9. Januar 1767 zum Oberkatecheten für die schulentlassene Jugend bestimmt. Dazu wurde er den 13. Januar 1767 Katechet für Willerzell; er war der erste daselbst. Daneben aber fand er Verwendung als Philosophie- und später als Theologieprofessor. [.] Auch arbeitete er von 1765-71 an seinem ?Grossen Einsiedlischen Katechismus?, der freilich in dieser Form nicht gedruckt wurde. Dafür erschien schon 1768 der kleine Katechismus. Ebenso erschienen in der Folge andere Unterrichtsbücher für die Schulen und ebenso Gesangbücher. Den 20. September 1774 wurde P. Isidor das erste Mal Pfarrer von Einsiedeln. Er machte sich im besondern verdient um den 1774 begonnenen Kapellenbau in [Willerzell] und um die Hebung des Schulwesens in Einsiedeln. Er hielt 1776 für die Lehrer einen eigenen Unterrichtskurs ab und gab auch eine eigene Schrift über die Verbesserung der Schulen heraus.? (etc.; Professb. Nr. 429). ? P. Isidor war nicht nur ein gelehrter, sondern auch ein praktischer, tatkräftiger und zupackender Mann, engagiert, eigenwillig und humorvoll. In den abenteuerlichen Turbulenzen der Franzosenzeit kamen ihm diese Eigenschaften sehr zustatten: ?Erst 1794, den 15. November, kam er indessen nach Freienbach als Pfarrer. Da kam 1798 der Einfall der Franzosen. P. Isidor konnte zunächst auf seinem Posten bleiben, wurde dann aber am 25. Mai mit seinem Mitbruder, P. Eberhard Högger, Pfarrer in Feusisberg, nach Emmishofen transportiert und dort an der Landesgrenze freigelassen. Sie gingen zunächst nach dem Kloster Petershausen, dann ging P. Isidor nach Oeningen. Am 5. Juli 1779 kam er wieder nach Freienbach, um die Pfarrei neuerdings zu übernehmen, musste aber schon am 14. August wieder fliehen. P. Isidor wandte sich zuerst nach St. Gerold, von wo er Ende Oktober mit P. Konrad, der das Gnadenbild u. a. flüchtete, über den Arlberg nach dem Tirol musste. Sie hielten sich zunächst im Kapuzinerkloster in Imst auf, zogen von hier im Mai 1800 weiter nach Hall, dann nach längerem Aufenthalt daselbst über Steinach, den Brenner und Sterzing nach Mittenwald. Von hier ging P. Isidor allein nach Brixen, während P. Konrad nach dem Pustertale und von dort nach Lienz ging. P. Isidor blieb zunächst im Priesterhause in Brixen, machte von hier eine Reise nach Meran, Bozen und Marienberg. Nach acht Wochen fand er im Kloster Neustift Aufnahme. Von dort kam er Mitte Oktober auf eine Expositur des Stiftes in Natz als Cooperator. Bis zum 17. April 1803 blieb P. Isidor in Neustift, dann kehrte auch er nach Einsiedeln zurück, wo er am 30. April zum dritten Male Pfarrer wurde. [.] Der Biograph P. Isidors, P. Odilo Ringholz, charakterisiert P. Isidor wie folgt: ?P. Isidor war ein scharf ausgeprägter Charakter von unverfälschter Eigenart, ein eigentliches Original, [.] offen, ehrlich, von unbestechlicher Wahrheitsliebe, die niemand schonte und bis zur Schroffheit gehen konnte. Witz und Satyre standen ihm reichlich zu Gebote?.? (etc.; Professb.). ?? P. Dr. Odilo Ringholz O.S.B. (Baden-Baden 1852?1929 Einsiedeln), Historiker. Profess in Einsiedeln 1879, Priester 1881, Stiftsarchivar von Einsiedeln 1883?1928, schrieb eine Reihe von Veröffentlichungen über die Einsiedler Klostergeschichte. Ehrendoktor der Universität Freiburg i. Br. 1911, Ehrenbürger von Einsiedeln und des Kantons Schwyz 1919 (HBLS u. Professbuch, Nr. 699). ?Publikationen zur Geschichte des Klosters Einsiedeln im Mittelalter, des Benediktinerordens, der Innerschweiz und Badens (D), Seller Inventory # CHSZ101510
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