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Reprints Medizinhistorischer Schriften, 1. - Hrsg. Dieter Wessinghage, 1987. - Berlin, Johann Andreas Rüdiger, 1744, Kl.8°, 34, 663 pp., 14 Tafeln, Pappband im Stil der Zeit. Den stärksten Anstoß zur Verbreitung der Orthopädie - und zwar nicht nur in Frankreich, sondern auch in vielen anderen Ländern Europas - gab das seiner Zeit weit verbreitete, öfter nachgedruckte, auch ins Deutsche und Englische übersetzte Buch von Nicolas Andry (1658-1742): L'Orthopédie.(1741). In diesem Werk ist zwar der von Andry geprägte Name Orthopédie" zum ersten Male gebraucht, aber man wird nur wenig von dem darin finden, was man heute unter diesem Begriff versteht; es ist vielmehr - wie schon der Untertitel besagt "Alles durch solche Mittel, welche in der Väter und Mütter, und aller der Personen Vermögen sind, welche Kinder zu erziehen haben" - eine Anweisung und ein Ratgeber, wie sie ihre Kinder vernünftig und gesund erziehen sollen.(.)Immerhin ist das Buch, das Andry in seinem 82. Lebensjahr publiziert hat, als Markstein zu betrachten, insofern als es schon allein durch die heute gebräuchliche Namensgebung anregend sich für das neue Fach ausgewirkt hat.(.) Andry hat mit seinem Werk besonders die Prophylaxe bei den Haltungsfehlern der Kinder im Auge gehabt; das Symbol sieht er in einem jungen Baum, der gestützt und angebunden werden muß, wenn er nicht krumm wachsen soll." B. Valentin: Gesch. d. Orthopädie. "Andrys Beschäftigung mit dem, was später Orthopädie genannt wurde, begann bereits um 1720. So fanden unter seinem Vorsitz an der Pariser Medizinischen Fakultät später auch veröffentlichte Disputationen über den günstigen Einfluß von Leibesübungen vor allem als vorbeugende Maßnahme gegenüber unterschiedlichen Erkrankungen statt. Der Titel einer dieser These academique lautete: "L'exercice modere est-il le meilleur moyen de se conserver en sante?" (EWER). Eine zweite Publikation unter dem Präsiden M. Nicolas ANDRYaus dem Jahre 1741 lautete: "An praecipua valetudinis tutela exercitatio?" Ein Jahr (1741) vor ANDRYS Tod erschien - vergleichbar MORGAGNI, dessen Pionierarbeit ebenso erst gegen Ende seines Lebens veröffentlicht wurde - sein Hauptwerk, das ihm auch heute noch Geltung verschafft. Bereits in dem umfassenden Titel des Buches werden die Orthopädie, wie auch ihre Aufgaben definiert. Das Buch beinhaltet jedoch weit mehr, als das, was wir heute unter Orthopädie verstehen. So wird wohl zum erstenmal in einem Buch, betreffend Krankheiten und Veränderungen des Kindes, über die Chlorose, die Bleichsucht und Blutarmut der jungen Mädchen, berichtet (MORTON). Als Ergänzung zum Orthopädie-Buch kann seine 1742 veröffentlichte Publikation mit dem Titel: "Suite de l'orthopedie", eine scharfe Reaktion auf eine durchaus gemäßigte Kritik seines Buches durch den Abbe Desfontaines (VALENTIN), gelten." Wessinghage. Seller Inventory # 10416
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