Das Buch des emeritierten Salzburger Gräzisten enthält eine Auswahl seiner in den Jahren seit 1971 entstandenen Aufsätze sowie einen umfangreichen, noch nicht publizierten Beitrag zum sokratisch-platonischen ethischen Intellektualismus. Ausgehend vom Zusammenhang zwischen der
areté, dem Wissen vom Guten und dem richtigen Handeln, gelangt Platon zur Konzeption der
anámnesis und zur Ideenlehre - ein bisher in der Forschung wenig beachteter Komplex.
Weitere Themen der ueber zwanzig Aufsätze sind u.a. die Ontologie des Parmenides, der homo-mensura-Satz des Protagoras und Platons Auseinandersetzung mit ihm, Platons literarische Techniken, die Sozialphilosophie und Sozialpolitik Marc Aurels. Unter dem Aspekt "Lohnt es sich, fuer die Menschen zu leiden?" wird der Prometheusmythos interpretiert. Ausserdem behandelt Dalfen den Wissenschaftsbegriff der griechischen Medizin, die Präsens der Griechen im Denken der modernen Naturwissenschaft, die Wurzeln des europäischen Kulturbegriffs, Politik und Utopie in einer Komödie des Aristophanes, und aus dem Bereich der Religion das Gebet des Kleanthes an Zeus und das Schicksal sowie Deutungen menschlicher Existenz in der fruehen griechischen Dichtung.