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Aquatinta (-Radierung; schwarz) in kräftigem Abzug (Sujet 16.5 x 23.6 cm, Blattgrösse ca. 28.9 x 33.4 cm, wohl vollrandig) mit gest. Titel, im unteren Rand bez. 'Dessiné par F. Schmid'-'Gravé par J. Hurlimann'. Druck auf chamois-farbiges, festes Kupferdruckpapier. Blatt etwas stockfleckig (eher blass, verso mehr; Darstellung kaum beeinträchtigt), stellenw. leicht knittrig/wellig (wenig gravierend), ob. linke Ecke mit kl. Randeinriss (ca. 0.5 cm). Etwas Alters- u. Manipulationsspuren. Gesamthaft sehr ordentliches, in der Darstellung weitgehend sauberes Exemplar - - Brun SKL Bd. 2, 1908, Joh. Hürlimann, Pos. 1 - 2 Versionen (davon 1 koloriert) digitalis. in e-rara; vgl. BAZ Code Nr. 035081 (kol.) - So nur 2 Standorte in swissbib (ZB Zürich, Graphische Sammlung; ohne Hinweise auf die Bildquelle) - Relativ grossformatige, detailliert gestaltete Ansicht mit schönem Lichteinfall von Osten auf Brücke und Hausfassaden (vgl. die farb. Abb. in S. Zurlinden, Hundert Jahre Bilder aus der Geschichte der Stadt Zürich, Bd. 1, 1914, p. 50/51) - Blick vom Gasthof zum Schwert über die mit vierspänniger Kutsche, Marktständen und Kundinnen, mehreren Uniformierten und spielenden Kindern bunt belebte Rathausbrücke ('Gemüsebrücke') gegen den Weinplatz mit Storchen u. Haus z. roten Turm, dahinter die Kirchtürme von St. Peter und Fraumünster, davor die Häuserfronten entlang der Wühre, im Mittelgrund links Wasserkirche/Helmhaus, und hinter der Münsterbrücke der 1837 geschleifte Wellenbergturm, im Hintergrund das linke Seeufer und die Albiskette. Am rechten Bildrand mit aufgenommen ist die vordere (seeseitige) Hausecke des traditionsreichen u. renommierten Hotels (Gasthaus; heute Haus) zum Schwert mit geschmiedetem Hausschild od. Wirtshauszeichen über dem ersten Stockwerk. Der Standort des Zeichners befand sich auf der Brücke vor der links im Bild sichtbaren limmatseitigen Rathausfront - Als Wirtschaft erwähnt wird das 'Haus zum roten Schwert' 1421, der Häuserblock mit dem 'Schwert' bestand jedoch schon um 1265. "Der Gasthof, der sich seit 1612 während 200 Jahren im Besitz der Familie Ott befand und besonders zu Ende des 18. Jahrhunderts ein vornehmes Wirtshaus wurde, suchte diese Rolle noch bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts zu bewahren. 1918 vom Staat erworben; seit 1936 Privathaus." (Hoffmann/Kläui, KD ZH Bd. 5, Stadt Zürich II, p. 237; über viele Jahre 'Samenmauser'). - Die sog. 'Neue Wühre' reicht vom Hotel 'zum Storchen' am Weinplatz, quasi dem Eckhaus, bis zum Zunfthaus 'Zur Meisen' beim Münsterplatz (Marktgasse Nr. 2). Sie "wurde zwischen 1637-1643 längs der Häuser am linken Limmatufer als linksufrige Verbindung zwischen der untern und obern Brücke (Rathaus- und Münsterbrücke) ausgeführt. Einzelne Häuser haben allerdings ihre Eingänge an den Seitengassen" (Hoffmann/Kläui, p. 239; vgl. K. Escher, KD ZH Bd. 4, Stadt Zürich I, p. 417 ff., Zunfthäuser/Meise) - Der 'Storchen' wird schon 1357, und als Wirtshaus 1471 erwähnt. "Seit dem 16. Jahrhundert spielte der 'Storchen' neben dem 'Schwert' eine bedeutende Rolle. Vornehme Gäste, Tagsatzungsherren, Gesandte und Staatsmänner stiegen hier ab. [.] 1938 wurde das Haus [.] abgebrochen und an [dieser] Stelle das neue Hotel zum Storchen errichtet." (Hoffmann/Kläui, p. 234 f.) -- Franz Schmid (Schwyz 1796-1851 ibid.), Aquarellmaler, Panoramazeichner und Kupferstecher, zeichnete u.v.a. das grosse Panorama vom Grossmünsterturm aus. Er "darf mit Recht als der größte Panoramen- und Städtezeichner seiner Zeit angesehen werden. [.] Seine Zeichnung ist immer korrekt, die Behandlung des Aquarells kräftig und flott." (Brun, SKL 3, 1913, p. 67) - Johann Hürlimann (Riedikon 1793-1850 Paris), Kupferstecher. Nach 1829 in Paris tätig. Bevorzugte die Aquatinta. Arbeitete im Stil Franz Hegis (SIKART). Das Blatt ist bei Brun SKL Bd. 2, 1908/Joh. Hürlimann als Nr. 1 aufgeführt ("war einer der vorzüglichsten Kupferstecher in Aquatinta, der ganz in der Manier Franz Hegis arbeitete und grossen Erfolg hatte", ibid.). Wahrschein. Seller Inventory # CHZH06154
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