About this Item
Kupferstich, J.H. Lips del. et. sculps., 1801, Platte 215 x 146: Blatt 258 x 181 mm. Jung-Stilling, Johann Heinrich (1740-1817) MD. Strasburg. Ophthalmic surgeon at Elberfeld. "Johann Heinrich Lips (geb. Kloten bei Zürich 1758-04-29 gest. Zürich in der Nacht vom 5./6. Mai 1817) zeichnete Jung-Stilling am 20. April 1801 in Zürich. Dies Bildnis wird von Jung-Stilling vorbehaltlos anerkannt, wie er in seinem Brief vom 16. September 1801 schreibt. Hier schreibt er aus Marburg an Wilhelm Berger in Mülheim am Rhein: "Wenn Du mein Profilporträt von Wocher in Basel hast, so kannst Du Dir keine richtige Vorstellung von meinem Gesicht machen. Lips in Zürich hat mich en face (von vorn) gezeichnet und gestochen; das ist vollkommen ähnlich; ich hab's selbst nicht, sonst schickte ich Dir's allsofort. Schreibe mir aber über fünf Wochen, welches von beiden Du hast. Vielleicht bekomme ich etliche während der Zeit." Die Fürstin Christine Charlotte Friederike von Lippe-Detmold geb. von Solms-Braunfels (1744-1823) sagt darüber am 5. September 1801: "Das Bild unsers trefflichen Jung ist ohngemein wohl getroffen"." Dr. Erich Mertens, Jung-Stilling-Forschung und -Archiv Johann Heinrich Jung-Stilling (1740-1815) ", der bekannte, durch seine wechselnden Lebensschicksale höchst merkwürdige Schriftsteller und Augenarzt, interessiert hier nur in letzterer Eigenschaft. Geboren am 12. September 1740 im Dorfe Grund (Fürstenthum Nassau-Siegen), erlernte er das Schneiderhandwerk und beschäftigte sich nebenher viel mit dem Studium mystischer Schriften war später Hauslehrer, bereitete sich dann zum Studium der Medicin vor und wurde in dieser Absicht von dem Pastor Molitor in Attendorn, der sich empirisch viel mit Augenheilkunde beschäftigte, ihn mit seinen Heilmitteln und Methoden bekannt machte und ihm seine Arcana schenkte, bestärkt. Jörg bezog 1770 die Universität zu Strassburg zum Studium der Medicin, wurde hier mit Goethe, Herder und anderen hervorragenden Männern der damaligen Zeit bekannt und befreundet. Nachdem er Dr. med. geworden, liess er sich bereits 1772 in Elberfeld als Arzt nieder, widmete sich hier Jahre lang speciell der Behandlung von Augenkranken und erlangte sehr bald, namentlich durch seine technische Gewandtheit im opera-tiven Theile der Ophthalmiatrie, einen berechtigten, über die Grenzen seines engeren Wirkungskreises hinaus hinaus verbreiteten Ruf, so dass er als Augenarzt bis nach Süddeutschland und selbst nach der Schweiz hin zu Consultationen berufen wurde Hauptsächlich beschäftigte er sich mit der Extraction der Cataract, in der er besondere Uebung erlangte und über die er beachtenswerte Arbeiten veröffentlichte so: "Günstige Erfolge mit dem Daviel'schen Verfahren der Cataract-Extraction Sendschreiben an Herrn Hellmann in Magdeburg u.s.w." (Frankfurt a. M.' 1775), in der er das von seinem Lehrer Lobstein in Strassburg erfundene Staarmesser gegen Hellmann in Schutz nimmt, und: "Methode den grauen Staar auszuziehen und zu heilen" (Marburg 1791), worin er über die von ihm mit der Extractionsmethode erzielten, äusserst günstigen Resultate berichtet. Jung hat das Verdienst, die Ausbreitung der Extractionsmethode zu einer Zeit, wo sie noch keineswegs allgemein anerkannt war, gefördert und ihre Bedeutung klargelebt zu haben. Die weiteren Schicksale Jung's nach seiner Elberfelder Thätigkeit als Arzt interessiren hier weniger. Bekanntlich wandte sich Jung, nachdem er der ärztlichen Praxis vollständig entsagt hatte, dem Verwaltungsfache zu, wurde 1787 zum Professor der Cameralwissenschaften in Marburg ernannt, 1804 in gleicher Eigenschaft nach Heidelberg berufen und ging zuletzt als Vortragender Rath nach Karlsruhe , wo er am 2. April 1817 starb." Magnus.-Pagel. Hirsch-H. III, pp.468-469 Allgem. Deutsche Biogr. XIV, pag. 697. - Brockhaus, 13. Aufl, IX pag. 922. - Hirsch, Geschichte der Augenheilkunde, p.327, 348.- In erster Linie müssen wir auf die Selbstbiographie Jung-Stillings hinweisen, betitelt: Johann . Seller Inventory # 54497
Contact seller
Report this item