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8°. 35 SS. OBrosch. (ungeheftet). Seiten unterschiedlich etwas gebräunt u. marginal stockfleckig (hinterste Lage mehr). Etwas Alters- u. Gebrauchsspuren. Gesamthaft relativ sauberes, sehr ordentliches Exemplar. - - Barth 7953 (anon.) - ZHB Luzern: Bossard - Analyse und Resümee der politischen Ereignisse seit den Verfassungskämpfen nach 1829/1830, in der kurzen Zwischenphase nach den Freischarenzügen 1844/45 ("So endete der Bürgerkrieg [.]", p. 33) und vor dem Sonderbundskrieg von 1847 ("ob aber damit auch die revolutionäre Fehde gegen die katholische Schweiz beendet sei, ist eine andere Frage", ibid.) - Die in 12 Paragraphen unterteilte (Partei-) Schrift befasst sich mit der Frage, ob und wie die Katholiken durch den Liberalismus und seine Exponenten diskriminiert werden: "§ 1: Die Revolution [von 1830] hat in der Schweiz von Anbeginn eine feindselige Richtung gegen die Rechte und Interessen der Katholiken genommen". Dabei berücksichtigt der Autor die staats- und kirchenrechtlichen Aspekte einerseits, und erörtert andererseits die latente Gewaltbereitschaft: "§ 11: Krieg der revolutionären Partei gegen die katholische Urschweiz". - Ein erster Höhepunkt in der Neudefinition des Verhältnisses von Kirche und Staat, um das es in der hier betrachteten Periode und im Rahmen der Regenerationsverfassungen ganz wesentlich ging, war die Badener Konferenz von 1834 mit ihren Beschlüssen, den sog. Badener Artikeln : "Die Forderung, den kirchlichen Einfluss, vornehmlich denjenigen der Römisch-katholischen Kirche, zurückzubinden und die kulturelle Bedeutung des Staates zu stärken, gehörte allmählich zu den zentralen Programmpunkten des Radikalismus. Im Januar 1834 hatten sich liberal-radikale Politiker aus den Kantonen Bern, Luzern, Solothurn, Basel-Land, Aargau, Thurgau und St. Gallen zu einer Tagung in Baden getroffen, um einen gemeinsamen Standpunkt in der Frage der Beziehungen zwischen Staat und Kirche zu finden. Sie fassten ihre Beschlüsse in einem Programm von vierzehn Punkten zusammen." (P. Dürrenmatt, Schweizer Geschichte, 1963, p. 485; vgl. E. Bonjour, Gesch. d. Schweiz im 19. und 20. Jh., 1937, p. 111 f.) - Politisch gesehen, stellten die revidierten Verfassungen der Regeneration die Frage nach der Machtverteilung neu : die Frage, wer die Schweiz gestalten und regieren sollte, "stand hinter den Parteiungen der dreissiger und vierziger Jahre und den Sonderbünden, die sich in diesen Jahren bildeten, dem Siebnerkonkordat und dem Sarnerbund von 1832 wie später dem eigentlichen Sonderbund von 1845. [.] Die Dynamik der politischen Auseinandersetzungen während der Zeit der Sonderbünde war durch eine kumulative Ausweitung der Konflikte gekennzeichnet: Sie führte zur Generalisierung, Polarisierung, Konfessionalisierung, Internationalisierung und schliesslich Militarisierung der politischen Differenzen." (G. Andrey, in: B. Mesmer et al., Red., Gesch. d. Schweiz - und der Schweizer, 2, 1983, p. 274). -- Josef Georg Bossard (1814-1894), von Sursee, Jurist (Richter, Kriminalgerichtspräsident), Redaktor des '[Luzerner] Landboten' 1871, Mitherausgeber der Luzerner Zivil- und Zivilprozessgesetze 1883, eifriger und engagierter politischer Publizist (u.v.a. 'Der Kampf zwischen Radikalismus und Sonderbund'; HBLS, nicht in HLS; vgl. swisscovery). - Sprache: de. Seller Inventory # H110455
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