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Außerordentlich seltene erste Ausgabe. "Zesen verbindet hier die biblische Josephslegende mit den Elementen des höfischen Staats- und Liebesromans … Zesens Vorrede bietet wichtige Aussagen zur barocken Romantheorie" (Dünnhaupt). Hier versucht Zesen abermals eine neue Romanform, diesmal eine Variante des 'Staatsromans', zu etablieren. "In der biblisch verbürgten, somit 'wahren' (nicht bloß wahrscheinlichen) Geschichte Josephs in Ägypten wird, fast fürstenspiegelartig, die Idealgestalt eines absoluten Herrschers (der zgl. Präfiguration Christi ist) vorgestellt. Stilistisch neu ist in der 'Assenat' Zesens 'kurtzbündiger' parataktischer, stakkatoartiger Satzbau, der sich bewußt vom zeitgenöss. Periodenbau absetzt" (Killy). Die "kurtzbündigen Anmärkungen", eine Schatzkammer barocken Wissens, "verarbeiten vor allem mythologische Details und berichten . über die Kultur und Religion der Ägypter, exotisch-kultische Bräuche bei Hochzeiten, Aufzügen und Einbalsamierungen und über Pflanzen und Tierwelt" (KNLL). Assenat, die Tochter Potiphars, heiratet den "keuschen Joseph", der der Verführung durch Potiphars Weib Sefira widerstand und Vizekönig wird, ein vorbildlicher Herrscher im Sinn eines christlichen Stoizismus. Im Gegensatz zu vielen heroisch-galanten Romanen des Hochbarock wird in 'Assenat' Weitschweifigkeit der Handlungsführung meist vermieden. "Zesen verwendet eine streng stilisierte Prosa, die … 'lakonische Rede': zumeist kurze, parataktisch gereihte Hauptsätze" (KNLL). Die Kupfer werden hoch gelobt, sie "gehören zu den besten des 17. Jahrhunderts" (Wolfskehl in Slg Manheimer). Sie stammen wohl von Kristian von Hagen, dem Kupferstecher, der hier zugleich als Verleger auftritt. Exlibris. Titel mit kl. hinterlegter dünner Stelle außerhalb des Drucks und handschriftl. Besitzvermerk. Erste Blatt etwas fleckig, sonst gutes, frisches und sehr breitrandiges Exemplar. Vorsätze mit altem Papier erneuert. Der Kupfertitel ist in guter Kopie auf altem Papier beigebunden. VD17 3:004327G; Dünnhaupt 69.1; Otto 136 Goed. III 102, 57; Slg Manheimer 465. Vgl. Faber du Faur 830 (nur spätere Ausgabe). Seller Inventory # 20957
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