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16° (14.5 x 11 cm). 29 SS. Schriftsatz in 7-Punkt Fraktur, Druck a. Bütten (unbeschnitten). (OInterims-) Brosch. (Fadenheftung). Erste (einzige) Ausgabe. Seiten unterschiedlich etwas stockfleckig (eher marginal u. blass, generell wenig störend). Leichtere Alters- u. Lagerungsspuren. Gesamthaft recht gutes Exemplar - - Digitalis. in EROMM (SDD Goethe Universität Ffm.) - Professbuch, Abt. Literatur, Abschn. IV. Wallfahrt - swissbib mit 6 Standorten - Bühnenwerk (Goedeke: 'Dramatisches Festspiel') in gereimten, gelegentlich sympathisch holprigen Versen mit zeittypisch-eifrigem, treuherzig-gutgläubig anmutendem Tonfall - Rahmenhandlung ist ein Pilgerzug: "Pilger und Reisende steigen, von der Seeseite, den Etzelberg an, und unterhalten sich im Gespräche" (p. 4). Am Meinradsbrunnen beginnen die 'dramatis personae' in ihren Dialogen die Geschichte des hl. Meinrad anhand von Fakten und Legende an den jeweiligen Schauplätzen erörternd auszubreiten: "Der Reisende: Es ruht gewiss sein Körper dort, / Denn Er starb wohl an diesem Ort? / Sein Herz befindet sich nur an dortiger Stelle verwahrt, / Die Gebeine aber ruh'n da, wo später Er lebte und starb / Sieben Jahre nur blieb der Fromme im Hüttchen dort oben, / Wo dann Er in finstern Wald, wo's Kloster jetzt steht, gezogen" (etc.; p. 7 f.). Bzw. zur Teufelsbrücke resp. Paracelsusbrücke am Etzel : "Der Reisende, zu den Geistlichen: Ey! welche Brücke / Ist dieses doch nicht / Man selten so schöne / Im Schweizerland trifft! / Wie ist wohl ihr Name? Wer ließ sie erbau'n? / Romantisch ist auch noch / Die Lage zu schaun. [.] / Der zweyte Geistliche: Die Benennung verdienet sie nicht, so alberne Leute ihr gaben / Teufels-Brücke heißt sie, doch andere gaben den Namen / Paracelsus-Brücke ihr einst, doch wurd' er wenig beachtet / Wäre viel passender doch, weil jener Weise hier lebte / Vom Kloster wurd' sie erbaut, kam aber auch theuer zu stehen." (p. 18 f.) Und beim Erreichen des Ziels, vor dem ausgedehnten Schlusshymnus 'Lied an den heiligen Meinrad, Landespatron von Einsiedeln' (pp. 23-29): "Die ganze Gesellschaft geht weiter den Berg hinan; dann oben, Eine Pilgerin, zum ersten Geistlichen: Hochwürdiger! wir bitten sehr, / Erzählen sie uns doch noch mehr / Von der Äbtissin Hildegard / die Freundin unsers Meinrads war. [.] / Ein Pilger: Nun aber wollen wir noch bethen / Ein jedes hat's doch wohl vonnöthen. / Ein Pilger, nachher: Jetzt am Ziele unsrer Reise / Stimmen wir dieß Lied noch an, / Unsrem Heiligen zum Preise, / Durch den Gott viel Gut's gethan!" (p. 20 ff.). -- Elisabeth Bodenmüller (Zürich 23.12.1789-24.1.1877 Schwyz), reformiert, später katholisch, von Zürich. Tochter des Heinrich Lavater, Goldschmieds. Heirat 1813 mit Kasimir Bodenmüller, von Einsiedeln. Früh verlor Bodenmüller-Lavater ihren Ehemann und ihr Kind. Sie schrieb religiöse Gedichte ('Malven-Sträusschen' 1828, mit naturkundlichen Anmerkungen und autobiographischen Hinweisen), Gebete ('Theoduline. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für gebildete Frauen' 1830) sowie Festspiele ('Das Frauenkloster in der Au, bey Einsiedeln' 1828, 'Der heilige Meinrad, und seine Verehrer' 1828). Die Dichterin und Romantikerin stand mit Gelehrten in Kontakt. Das Werk 'Einige Erinnerungen von meinen Reisen in Russland, Türkei und Italien' (1831) belegt ihre Weltoffenheit und gute Bildung (HLS; vgl. Goedeke 8, Nr. 227). - Sprache: de. Seller Inventory # CHSZ081542
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