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[.] Entstammte einer venezian. Patrizierfamilie; kam nach Stud. in Venedig, Graz und Wien 1832 als Konzeptspraktikant zur niederösterr. Statthalterei in Wien, wurde 1834 an die Kreishauptmannschaft Görz (Gorizia) und 1837 an das Gubernium in Triest versetzt, wo er bis 1843 als Gubernialvizesekretär blieb. 1843-47 war er an der Allg. Hofkammer in Wien tätig und wurde dann zum Vizekonsul in Jerusalem ernannt. P. traf 1849 in Jerusalem ein, wo er - unter großen Entbehrungen - das erste Konsularamt der Österr.-ung. Monarchie im Hl. Land errichtete. Er hatte die Instruktion, vor allem die Interessen der bedrängten röm.-kath. Kirche zu vertreten, da aber der Großtl. der in seinem Konsularbez. lebenden Ausländer österr. Untertanen waren, nämlich Juden aus allen Gebieten der Monarchie, betrieb er deren Unterstützung mit derselben Intensität. In seiner Amtszeit wurden das österr. Pilgerhospiz sowie mehrere jüd. Anstalten gegründet und unter österr. Schutz gestellt. P., ab 1857 Gen.Konsul, hißte als erster europ. Konsul 1855 in Palästina die Fahne seines Staates, was bis dahin von den türk. Behörden nicht geduldet worden war" (ÖBL VIII, 111). - Der Empfänger der auf Französisch abgefassten Briefe ist Jacques (Jacob) Mislin (1807-1878). Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Mislin konnte dank seines Onkels an der berühmten Lehranstalt von Porrentruy im Schweizer Kanton Bern studieren, wo er nicht viel später auch selbst unterrichten sollte. Der 1830 zum Priester geweihte kath. Theologe wurde 1836 auf Vermittlung des Grafen von Bombelle an den Wiener Hof berufen, wo er einer der Lehrer der Söhne von Erzherzog Franz Karl und Erzherzogin Sophie wurde und damit sowohl den zukünftigen Kaiser Franz Joseph wie auch Erzherzog Ferdinand Maximilian (später Kaiser Max von Mexiko) unterrichtete (u.a. auch in Erdkunde). Vor der Revolution von 1848 unternahm Mislin eine Pilgerreise von Wien über Budapest und Konstantinopel nach Jersusalem. Der danach erschienene Reisebericht wurde in mehrere Sprachen übersetzt und mehrfach nachgedruckt. In den folgenden Jahren leitete er die Bibliothek am Hof der Herzogin von Parma, Erzherzogin Marie Louise, wurde zum Abt von St. Maria von Deg (Ungarn), geheimer Kämmerer u. Hausprälat Papst Pius' XI., Apostolischer Pronotar, Kanoniker der Kathedrale von Großwardein, Träger zahlr. Orden (u.a. von Spanien, Parma u. des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem) sowie Mitglied zahlr. Akademien. Der Verfasser zahlr. Publikationen und Vertraute des belgischen Königs und des Grafen von Chambord blieb nach der Rückkehr von seiner Pilgerreise in Wien, wo er weiterhin in persönlichem Kontakt mit dem Kaiserhaus stand. - In einem numerierten, von Mislin eigenh. beschrifteten Papierumschlag. Sprache: Französisch Gewicht in Gramm: 500. Seller Inventory # 44493
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